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Ein Leben für Chor und Orgel

23.11.20 Michaela Kangler-Lang ist neue Kirchenmusikerin in Nittenau. Sie ist Nachfolgerin von Rainer Blommer, der in Ruhestand geht.

Nach fast zehn Jahren geht der bisherige Nittenauer Kirchenmusiker Rainer Blommer in Rente. Er hinterlässt der Pfarrei Nittenau mit „Subito“ und der Chorgemeinschaft Nittenau hochmotivierte Chöre, die den Gottesdienst gestalten.

Ab dem 1. Advent übernimmt Michaela Kangler-Lang diesen Posten. Bis jetzt hat sie bereits 25 Jahre lang den Fischbacher Kirchenchor geleitet und dort den Gottesdienst an der Orgel begleitet. Pfarrer Adolf Schöls hat sie gefragt, ob sie die Stelle auch für Nittenau annehmen möchte und sie hat zugesagt: „Durch die Pfarrgemeinschaft Nittenau-Fischbach kenne ich ja Pfarrer Schöls und den Kaplan, da weiß ich, dass es ein harmonisches Miteinander sein wird“.

Zukunftspläne gibt es auch schon: Ihr schwebt noch ein Kinder- und Jugendchor in Nittenau vor. „Alle Altersgruppen und Stilrichtungen werden da angesprochen“.

Die Musik begleitet Michaela Kangler-Lang schon ihr ganzes Leben. Bereits im Kindergarten wollte sie unbedingt Klavier spielen, die damalige Kindergartenleiterin Schwester Celine förderte das musikalische Interesse mit Flötenunterricht. Klavier- und Orgelunterricht bekam sie erst später. Bereits als Schülerin absolvierte Kangler-Lang den Lehrgang für Kirchenmusik C und D für Laienmusiker in der Kirchenmusikschule Regensburg. Dieser beinhaltet liturgisches Orgelspiel und berechtigt zum Leiten eines Chores.

Kinder statt Schulkarriere

Nach dem Abitur studierte sie Lehramt für Realschulen Musik und Theologie. Wegen ihrer großen Familie wurde es mit der Schulkarriere nichts. „Bei fünf Kindern ist es im Schuldienst schwer, Familie und Beruf im Einklang zu bringen“, stellte Michaela Kangler-Lang fest. Also verlegte sie sich auf Musikstunden am Nachmittag und abends auf die Chorarbeit im Umkreis und am Wochenende auf die Kirchenmusik. Da konnten ihre Mutter oder der Ehemann die Kinder beaufsichtigen.

Die Musikstunden decken alles ab: von der musikalischen Früherziehung ab vier Jahren bis hin zum Senior, der die Musik oder den Gesang erst als Rentner entdeckt, ist alles dabei. Auch in der Familie wird selbstverständlich „die Musik gelebt“. Ehemann Wolfram spielt Cello, die Kinder ebenfalls verschiedene Instrumente und sind natürlich auch gesanglich ausgebildet. Sohn Johannes besucht seit der ersten Klasse die Schule der Domspatzen und zwei Töchter sind auf dem Musischen Gymnasium in Amberg. Auch ihr Bruder wäre ein guter Sänger und Geigenspieler, möchte aber nicht öffentlich auftreten.

Chöre haben es nicht leicht

Seit 25 Jahren arbeitet sie bereits mit dem Fischbacher Kirchenchor, der zur Zeit aus elf Sängerinnen und zwei Sängern besteht. Das geplante Jubiläum fiel wegen Corona aus. Auch die Arbeit mit den Chören leidet unter der derzeitigen Beschränkung. Weil gerade über die kirchlichen Feiertage viel „Kirchendienst“ anfallen wird, hat sie sich mit den Nittenauer Laien-Orgelspielern Johannes Heimerl und Lisa Seebauer bereits abgesprochen.

Von der Stelle in Nittenau erhofft sie sich mehr Orgel spielen zu können und ein gutes Miteinander. Die Arbeit mit ihren Chören außerhalb der Pfarrgemeinschaft möchte sie trotzdem nicht aufgeben. „Es ist ein abwechslungsreiches Arbeiten, mit Jung oder Alt. Jede Gruppe hat ihren eigenen Charme“. Das Fazit über ihren bisherigen Berufsweg: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und kann mir meine Arbeit frei einteilen und gestalten. Was will man mehr?“

Bild und Text: Ulrike Wolf