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Bischof Rudolf freudig erwartet

06.05.18 Großer Tag in der Pfarrei Fischbach: Bischof Dr. Rudolf Voderholzer weihte die renovierte Nepomuk-Kapelle von 1754.

Mit viel Aufwand wurde die Nepomuk-Kapelle von 1754 fertig restauriert. Auf die Einweihung durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer fieberten die Verantwortlichen lange hin – am Sonntag war der große Tag da.

Ab halb zehn vormittags formierten sich die Vereinsabordnungen am Vereinsheim bei der Grundschule, bevor es mit Bischof Voderholzer und seinem Bischofskaplan Michael Dreßel zur Kirche ging. Dort warteten schon die Fischbacher Kindergartenkinder, überreichten Blumen und sangen ein extra einstudiertes Lied über den Glauben.

Gelebte Freundschaft

Der rote Faden des Gottesdienstes war die Freundschaft, die Gott uns anbietet. In seiner Predigt brachte der Bischof als Beispiel für gelebte Freundschaft die Ballade „die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller. Genauso wie der Tyrann fragt, ob er der „Dritte im Bunde“ sein darf, so biete auch Gott seine Freundschaft den Menschen an. Die wahre Freundschaft habe auch den einsamen Zyniker bezwungen. Die Kirche sei der Freundeskreis Jesu und Christsein bedeute, eine tiefe Freundschaft mit Jesus einzugehen. Mit der Taufe werde sie begründet, fortgesetzt in der Kommunion und Firmung. Im Leben müsse sich diese Freundschaft bewähren.

Nicht nur die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, auch die Bänke, die draußen aufgestellt wurden. Das Organisationsteam hatte auch die Kirche mit gelb-weißen Bändern geschmückt und für den Torbogen am Eingang des Kirchengeländes Girlanden und Willkommensschilder gefertigt. Auch die Apostelkerzen, passend zu den entsprechenden Gemälden gehängt, fielen dem Bischof gleich auf. Er dankte allen, die sich für diesen Tag Arbeit gemacht haben und halfen, die Feier würdig zu gestalten.

Die Fürbitten lasen Vertreter des Pfarrgemeinderats und der verschiedenen Vereine.

Imposanter Kirchenzug

Beim anschließenden Zug zur Kapelle erzählte Elisabeth Weigert die Geschichte der Kapelle (die Mittelbayerische Zeitung berichtete), sowie die Heiligenlegende des Heiligen Nepomuk, dem das Beichtgeheimnis wichtiger war als sein Leben und der von der Brücke in die Moldau geworfen wurde. Beim Kirchenzug gingen zahlreiche Vereine und Organisationen mit. Musikalisch umrahmte die Stadtkapelle Nittenau die Feierlichkeiten.

Betend ging es durch Fischbach am Sportplatz vorbei Richtung Nepomuk-Kapelle. Dort warteten schon einige Gläubige, um die Feier oder auch nur den Bischof zu sehen. Mit Weihrauch und viel Weihwasser segnete Bischof Rudolf die Kapelle. Zurück in der Kirche, spendete Voderholzer noch den Pastoralsegen.

Vor dem Mittagessen dankte Bischof Rudolf noch den Ministranten einzeln per Handschlag und schenkte ihnen einen Rosenkranz. Er freute sich, dass „so eine kleine Pfarrei so viele Ministranten hat“.

Im Gasthaus Roidl überreichte Angelika Schuster vom Pfarrgemeinderat als Geschenk ein Buch über die Pfarrei Fischbach und einen Brand der Jugenbergbauern. Angelika Schuster betonte, die Patronatspfarrei Fischbach gäbe es durch den Zusammenschluss mit Nittenau nicht mehr, aber der Zusammenhalt im Dorf sei geblieben. Zweiter Bürgermeister Albert Meierhofer stellte diesen ersten Bischofsbesuch nach langer Zeit heraus und erwähnte den Aufwand der Renovierung, der sich aber gelohnt habe. Baron Maximilian von Wiedersperg meinte, die gräfliche Familie von der Mühle sei schon lange in Fischbach mit der Kirche verbunden. Er erinnerte daran, dass der Kindergarten St. Jakob ein kirchlicher Kindergarten und die Kirche hier bei der Erweiterung auch finanziell gefordert sei.

Kindersegnung

Bei der Kindersegnung am Nachmittag war die Kirche wieder voll mit Eltern und ihren Kindern. Etwa 50 bis 60 Kinder vom wenigen Monate alten Baby bis zum Firmkind reichte die Altersspannweite. „Gott ruft uns beim Namen“. Um dies zu verdeutlichen, rief Bischof Rudolf einige Kinder nach vorn. Gott wolle uns mit dem Segen beschützen und dies könne jeder Christ weitergeben. Der Reihe nach durften die Kinder nach vorne kommen und sich durch Handauflegung vom Regensburger Bischof segnen lassen. Stadtpfarrer Adolf Schöls verteilte abschließend Erinnerungsbilder vom Besuch des Bischofs an alle Kinder.

Bild und Text: Ulrike Wolf, MZ